Der heimliche Avatara – Der Klang-Avatara

Im Veda offensichtlich und doch kaum in seine Fülle und Bedeutung erkannt.

Der Avatara, der auf Wunsch nie von unserer Seite weicht

Die nachfolgenden Texte stammen aus dem 20. Kapitel des Buches „Prema-Vivarta“, verfasst von Srila Jagadananda Pandita, einem unmittelbaren Weggefährten Sri Gauranga Mahaprabhus.

Die Macht des heiligen Namens, des Klang-Avatars

Sri Krishna-Chaitanya beschreibt den heiligen Namen

Eines Tages brach Krishnadasa sein langes Schweigen und stellte im Hause von Kasi Misra Sri Chaitanya eine Frage:
„Wenn Du mir gütigerweise erlaubst zu fragen, dann sag mir bitte etwas über die unbegrenzten und wunderbaren Herrlichkeiten des heiligen Namens, das selbst Lord Shiva und Lord Brahma nicht vertraut ist.“

Krishna-Chaitanya antwortete:
„Die Fähigkeiten des heiligen Namens sind wie ein sich ewig-erweiternder uferloser Ozean. Sogar Sri Krishna selbst kennt seine Grenzen nicht, was zu sprechen von gewöhnlichen Sterblichen. Ich will nur das wiederholen, was in den Schriften steht. Wenn du mit rechtem Vertrauen hörst, kannst du von dieser sorgenvollen materiellen Welt befreit werden.“
“Der heilige Name ist fähig, Sünden [Vikarma] in nichts aufzulösen und Hindernisse zu beseitigen. Der Name lindert Leiden und dämpft die Nachteile, welche für das Kali-Yuga so charakteristisch sind. Er erlöst die unerlösbaren Bewohner der höllischen Asura-Welten und annulliert die unvermeidbaren sündhaften Reaktionen, welche von früheren Geburten (in dieses Leben) mitgetragen wurden. Der heilige Name reinigt Vergehen und ist die Quintessenz aller transzendenten Tätigkeiten, leuchtender als die Veden. Die Schriften erklären das Chanten des heiligen Namens zur höchsten spirituellen Aktivität, höher als Pilgerreisen zu den heiligsten Plätzen. Der heilige Name ist allmächtig und segnet den Chanter mit unvorstellbarem Glück. Es ist sein Wesen, dass er einem dazu erhebt, göttliche Glückseligkeit zu erleben. Ein Chanter (des heiligen Namens) ist keine gewöhnliche Person, denn er verdient es, von der ganzen Welt gelobt zu werden. Für die gefallenen Seelen ist der heilige Name das einzige Mittel zur Rettung. Er ist immer verehrungswürdig, denn er bietet die viel gewünschte Befreiung (Moksha), erhebt einem zum höchsten spirituellen Wohnort und segnet den Chanter mit transzendenter Liebe zu Gott, Sri Hari. Die sruti und smrti enthält zahllose Beweise für die erhabene Position des heiligen Namens. Er ist das höchste Ziel allen spirituellen Strebens und die Hauptrichtung der Bhakti-Strömung (der liebenden Widmung).“

Alle Sünden werden vernichtet

„Eine dem heiligen Namen innewohnende Charakteristik ist, dass er alle Sünden zerstört. Höre zuerst die verschiedenen autoritativen Schlussfolgerungen zu diesem Thema. Beachte Ajamila, das Beispiel eines Sünders, der auf dem Totenbett unbewusst ’Narayana‘ gerufen hat, den Namen des höchsten Herrn. Von den unzähligen Sünden, die er in zahllosen Leben begangen hat, war er augenblicklich entbunden.“

ayam hi krta-nirveso janma-koty-amhasam api
yad vyajahara vivaso nama svasty-ayanam hareh
(Bhag. 6.2.7)

„Ajamila hat bereits für alle seine sündhaften Taten gebüßt. Er hat nicht nur für die Sünden gebüßt, die in einem Leben von ihm begangen worden sind, sondern auch für alle, die er in Millionen von Leben begangen hat, denn er rief in einem hilflosen Zustand den heiligen Namen Narayanas. Obgleich sein Chanten nicht rein war, chantete er ohne Vergehen (aparadha), und deshalb ist er jetzt rein und für die Befreiung geeignet.“

Die abscheulichsten Vergehen, wie eine Frau, einen König, eine Kuh oder einen Brahmana zu ermorden, Rauschmittel zu konsumieren, mit der Frau des Guru ins Bett zu gehen, einen Freund zu hintergehen, zu stehlen, usw., werden einfach durch das (vergehenlose) Chanten des heiligen Namens leicht verziehen. Und ist man einmal von seinen Sünden gereinigt, wird man von Sri Krishna angezogen werden. Auf diese Weise wird das Lebewesen vom heiligen Namen zu seinem vorletzten spirituellem Ziel geleitet.“

stenah sura-po mitra-dhrug brahma-ha guru-talpa-gah
stri-raja-pitr-go-hanta ye ca patakino ‘pare
sarvesam apy aghavatam idam eva suniskrtam
nama-vyaharanam visnor yatas tad-visaya matih
(Bhag. 6.2.9-10)

„Das Chanten der heiligen Namen Sri Vishnus ist der beste Bussvorgang für einen Dieb, der Gold oder andere Wertgegenstände stiehlt, für einen Trinker, für jemand, der einen Freund oder seine Verwandten hintergeht, für jemand, der einen Brahmana tötet, und für jemand, der mit der Frau seines Guru oder eines anderen Höhergestellten eine sexuelle Verbindung eingeht. Dies ist auch die beste Methode der Busse für jemand, der Frauen, den König oder seinen Vater ermordet, für jemand, der Kühe schlachtet, und für alle anderen sündhaften Menschen. Einfach durch das Chanten des heiligen Namens Sri Vishnus vermögen solch sündhafte Menschen die Aufmerksamkeit des höchsten Herrn auf sich zu ziehen, der seinerseits denkt: ‚Da dieser Mensch meinen heiligen Namen gechantet hat, ist es Meine Pflicht, ihm Schutz zu gewähren.‘“